Die (Opern-)Welt ist aus den Fugen geraten: Regisseure verwirren das Publikum, und ganze Völker zeigen die Tendenz, sich zu trumpieren. So ist es es höchste Zeit für die machtgierige Lady Macbeth, die feurige Carmen, das Wagnerweib Brünnhilde, die eifersüchtige Tosca und alle ihre Schwestern, sich zu verbünden und – unterstützt von Maestro Anthony Di Giantomasso am Flügel – die Cappella-Bühne zu erstürmen.
Opernweiber sind nämlich multifunktional, mal wie Mobiltelefone, mal wie Tauchsieder oder auch wie eine Schweizer Uhr, sie können anpacken, laut (!) ihre Meinung sagen und natürlich die Welt verbessern.
Gut, zuerst müssen sie das Kriegsbeil zwischen sich und den Tenören begraben – aber es gibt ja heute so viele wunderbare Therapiemöglichkeiten... Und dann ist der Weg frei dafür, sich die Welt mal aus Opernsicht anzuschauen, das schlechte Regiebuch umzuschreiben und einen besseren Weg einzuschlagen.
Die Berner Sopranistin Marianne Wälchli versteht es, komplizierteste Operngeschichten so zu erklären, dass jede und jeder sie versteht, und sie weiss immer ein Rezept, wie sich die Lehren daraus im grauen Alltag anwenden lassen.